Allein zwischen 2010 und 2015 setzten fünf Starkregenereignisse weite Teile Kopenhagens unter Wasser, darunter ein dreistündiger Starkregen im Juli 2011, der Schäden von knapp 1 Milliarde Euro verursachte. Die Kopenhagener fackelten nicht lange und entwickeln seit 2012 einen Plan zur Überflutungsvorsorge (Cloudburst Strategy), der zentraler Bestandteil eines übergeordneten, grünen Klimaanpassungsplans ist. Ziel ist es, dauerhaft das Überflutungsrisiko trotz zunehmend extremer Niederschläge zu reduzieren, die Stadt vor Hochwasser durch Sturmfluten aufgrund des steigenden Meeresspiegels zu schützen sowie Hitzeinseln in stark versiegelten Stadtquartieren zu reduzieren. Dafür wurden u. a. Straßenflächen rückgebaut sowie Versickerungsbecken und begrünte Plätze geschaffen, die als Rückhalteflächen dienen. Damit festigt Kopenhagen seinen Ruf als eine der grünsten und lebenswertesten Städte der Welt und investiert weiterhin in eine attraktive, nachhaltige Stadtentwicklung. Wir müssen das Rad nicht immer wieder neu erfinden: Ein tieferer Blick in die städtebauliche Entwicklung dieser Stadt lohnt sich. Und gut kopiert ist schließlich immer noch besser als teuer erfunden.
23.10.2018